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Martin Luther – aus charismatischer Sicht

[Lesezeit ca. 4 Minuten] Heute vor 500 Jahren veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen, die es in sich hatten. Sie sollten Erneuerung schaffen und dem Glauben neuen Auftrieb bringen, so war der Plan. Auch wenn ich ihn etwas kritisch sehe, möchte ich diesen Tag gerne nutzen, einmal von Herzen Danke zu sagen!

 

Viele Berichte der letzten Tage und Monate beschäftigten sich mit seinem Werk, zum Beispiel, welche der 95 Thesen eigentlich die wichtigsten waren und welche wir heute benötigen würden, und so weiter.

Meine Meinung: Vergesst die Thesen – der Reformator selbst ist der Held!

Hier ist meine persönliche Hommage als charismatischer Protestant des 21. Jahrhunderts an einen Glaubens-Bruder, der mich auch heute noch immer wieder inspiriert, fasziniert und motiviert – der Reformator Martin Luther. 20 Punkte, warum Martin Luther die Christen des 21. Jahrhunderts inspiriert:

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Martin Luther als Mönch im Alter von etwa 36 Jahren

 

 

– Martin Luther hat das Volk wirklich bewegt! Er brachte Massen in Bewegung, war “talk-of-town”. Was er behauptete war relevant und hat den Nerv der Menschen getroffen. Das muss man erst mal hinbekommen!

– Seine Massenbotschaft war keine Show sondern sein reales tiefes Anliegen – er war authentisch! Jemand, der wegen seiner Botschaft für “vogelfrei” erklärt wird, hat den Beweis erbracht, dass er es wirklich ernst meint!

– Martin Luther zielte bewusst auf die Massen und er nutzte dabei die modernsten Medien. Heute müsste er sich wahrscheinlich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, ein Populist zu sein. Populistisch sind immer die Anderen, Luther war einer von den Anderen.

– Martin Luther hatte ein Mission. Er hatte einen klaren Auftrag, von Gott inspiriert. Wir brauchen solche Leute heute!

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Wenn Martin Luther predigte, war die Schlosskirche in Wittenberg voll

 

 

– Martin Luther war feurig und dynamisch. Er veränderte schon in jungen Jahren (mit 33 Jahren!) die damalige Welt. Auch heute hat die Jungend uns etwas zu sagen. Lassen wir sie ran!

– Martin Luther hatte, nun ja – Eier! Es gehörte schon etwas dazu, den Herrschenden die Stirn zu bieten. Das hatte zuvor schon so manch anderen das Leben gekostet (z.B. Jan Hus in Konstanz, der ähnlich glaubte wie Luther).

– Martin Luther hat, trotz vieler Fehler und Schimpfkanonaden, das Gute im Sinn gehabt und war ihm ergeben.

– Martin Luther war ein zutiefst gläubiger Mann, der sich intensiv mit der Person Gottes auseinandersetzte. Gott war in seinem Leben ständig gegenwärtig. Das ist so kostbar!

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Luther hatte eine feine spirituelle Antenne

 

 

– Martin Luther hatte von Anfang an ein positives Gottesbild! Trotz eines ziemlich problematischen Vaters war er auf der intensiven Suche nach dem „gnädigen Gott“. Er schaffte es, seine schlimmen Erfahrungen nicht auf Gott zu übertragen.

– Martin Luther hat eine sehr feine spirituelle Antenne gehabt und das tiefe Geheimnis der Gnade entdeckt, einer der größten Schätze der Theologie. Selbst heute, 500 Jahre später, haben das Viele noch nicht verstanden.

– Martin Luther konnte sich auf das wesentliche konzentrieren, er schaffte es, sein Anliegen, das in großen Büchern erklärt wurde gleichzeitig auf 4 Kernforderungen einzudampfen. Die kann sich jeder merken. Reduce-to-the-max!

– Martin Luther hat ein Gespür dafür gehabt, wo sein tiefer Glaube und der Alltag der Menschen sich begegnen. Was hat der Glaube mit meinem Alltag zu tun? Das fragen sich heute Viele und darauf brauchen wir auch heute dringend Antworten!

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Hier, auf der Wartburg, übersetzte er die Bibel in Rekordzeit

– Martin Luther war bereit, aufzuräumen. Wer Neues will, muss Altes opfern! Nur so kommt wahre Erneuerung. Das hat Martin verstanden und das hat ihm viele Feinde gemacht. Alte Gewohnheiten, starre, alte Riten wurden überprüft und teils entsorgt. Wer geistliches Leben will, muss alte Zöpfe abschneiden! Das ist ein tiefes Geheimnis der Reformation und der Person von Martin Luther.

– Martin Luther war ein Visionär, er wollte etwas in Gang bringen, was weit über seine Lebenszeit hinaus reicht. Das hat er definitiv geschafft. Es gibt nicht viele Menschen, über die man nach 500 Jahren noch spricht.

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Martin Luther hatte ein geniales Gespür für Musik

– Martin Luther hatte ein geniales Gespür für gute Musik! Er revolutionierte die Kirchenmusik damals. Er nahm teils Musik aus den Kneipen und legte christliche Texte darauf. Meiner Ansicht nach eine Vorform des heutigen Lobpreis, der auch dem Pop manchmal recht ähnlich ist.

– Martin Luther hat verstanden, dass der Glaube den Menschen näher gebracht werden muss, deshalb übersetzte er die Bibel in Rekordzeit. So ein Vorbild!

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Luther-Denkmal in Dresden

 

 

– Martin Luther war Teamplayer. In seinem Reformationsteam hatte jeder eine Aufgabe und kannte diese auch, vom Leiter des Theologie-Backoffice Philipp Melanchthon über den Politik-Networker Georg Spalatin, Illustrator Lucas Cranach bis hin zur Powerfrau Katharina von Bora.

– Martin Luther war ein Mensch wie du und ich. Er hatte ganz schöne Schwächen, sogar richtig üble, und Gott gebrauchte ihn trotzdem. Davon können wir sehr viel lernen!

– Martin Luther hat den Menschen zugehört, dem Volk aufs Maul geschaut, er wusste, was sie dachten und wie sie sprachen. Absolut wichtig auch für die heutige Zeit!

– Martin Luther war nicht irgendein Freiheits-Spinner, sondern er kannte sich in der Bibel aus. Die Bibel war sein Handwerkszeug, sein Maßstab und der Rahmen, in dem er sich bewegte. So genial!

FAZIT: Martin Luther ist für mich in vielen Punkten ein Vorbild, ein Visionär, ein Theologe, ein Aufrechter, ein Wortakrobat, ein feuriger Prediger – ja, ein Charismatiker! Ohne ihn gäbe es keine evangelischen und freikirchlichen Christen. Er steht für Vielfalt und eine vitale Glaubenslandschaft. Er wollte Erneuerung und hat die Christenheit in passende Häppchen zerlegt, damit jeder der Individualisten unserer Zeit, eine (Frei-)Kirche findet, in der er oder sie sich zu Hause fühlen kann. Klar, das war sicher nicht sein Ziel, aber das war das Ergebnis, und das ist gut so!

Martin Luther ist viel gescholten worden, von Katholiken, von uns Freikirchlern, von Liberalen. Und auch ich bräuchte nicht lange zu überlegen und mir fielen ausreichend Punkte ein (z.B. sein Umgang mit den Täufern, Bauern, Juden, usw.), an denen ich ihn kritisieren würde. Und doch ist er ein Held, er ist mein Held! Ich habe ihm viel zu verdanken und er ist in vielen Punkten mein Vorbild. Er war eine Persönlichkeit, wie wir sie auch heute dringend brauchen!

Ich bin mir jedoch sicher, dass da schon etliche sind, die von ihm inspiriert wurden und unsere Welt heute prägen – moderne Luthers mit Rückgrat und voll Heiligen Geistes.

Martin Luther war ein toller Mann, der unsere Welt verbessert hat, machen wir es ihm nach. Hier und heute!

Ihr Jens Wätjen

veröffentlicht am 31. Oktober 2017 durch Jens Wätjen,

500 Jahre nach der Reformation

 

[alle Fotos von 123rf.com, wenn nicht anders ausgewiesen]

 

 

2 Kommentare zu „Martin Luther – aus charismatischer Sicht“

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