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Das Geheimnis von Pfingsten

[Lesezeit ca. 6 Minuten] Es ist wieder mal so weit, wir feiern Pfingsten und niemand weiß wirklich, wozu es dieses Fest überhaupt gibt. Ostern, OK. Weihnachten, auch OK, aber wozu ist eigentlich Pfingsten da?

Wenn man den Begriff etwas googelt erfährt man, dass es etwas mit dem Heiligen Geist zu tun hat, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Denn was, um alles in der Welt, ist denn nun schon wieder der

Heilige Geist? Vater Gott, OK, Jesus, auch OK, aber was ist eigentlich der Heilige Geist? Was macht der so? Wofür ist der zuständig? Selbst wenn man engagierte Christen fragt, bekommt man nur wenig konkrete Antworten.

Und doch scheint es ein wichtiges Thema zu sein. Er ist immerhin die dritte Person der Gottheit, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Es geht also um keinen nachrangigen Engel oder ein irgendwie-geartetes Fluidum sondern um Gott selbst. Wer Gott mehr kennen möchte, kommt an dem Heiligen Geist nicht vorbei. Zudem ist er der Teil von Gott, der hier auf der Erde wirkt, aber warum bekommt man davon so wenig mit? Wir sind ja auch auf der Erde, hat er am Ende noch etwas mit uns zu tun?

Da der Heilige Geist unsichtbar ist, ist es sinnvoll, über die Auswirkungen seines Wirkens zu sprechen. Das machen wir ja beim Wind und Strom auch so, beides ist unsichtbar und kann doch gewaltige Auswirkungen haben.

Nun, es gibt in der Tat unglaublich viel zum Heiligen Geist zu sagen und welcher Zeitpunkt könnte besser dazu geeignet sein als das Pfingstfest? Wir denken mit diesem Feiertag an das erste größere Zusammentreffen von Christen und dem Heiligen Geist. Da er allerdings unsichtbar ist, wie das eben bei Gott so ist, ist es sinnvoll, über die Auswirkungen seines Wirkens zu sprechen. Das machen wir ja beim Wind und Strom auch so, beides ist unsichtbar und kann doch gewaltige Auswirkungen haben. Und, ja, es kann tatsächlich sehr viel mit Dir zu tun haben. Mein Leben als Christ ist zumindest ganz schön rasant geworden, seit ich entdeckt habe, was der Heilige Geist ist und wozu er da ist. Bitte lest dazu meine empirische Aufstellung, warum Pfingsten für mich DER Feiertag ist.

Ich liebe Pfingsten weil der Heilige Geist seitdem so wirkt :

  1. er hilft mir, Gott immer wieder neu persönlich zu begegnen
  2. er be-geistert mich immer wieder neu
  3. er hilft mir, tiefe Erfahrungen mit Gott zu machen, Glauben wird konkret
  4. er hilft mir, richtige und wegweisende Entscheidungen zu treffen
  5. er verleiht meinem Glauben Stabilität
  6. durch ihn habe ich besseren Zugang zu Gottes Gedanken
  7. ich bin ein Individuum unter Millionen Christen und durch ihn werde ich genauso angesprochen wie ich es brauche, ein gewaltiges Wunder, das nur einer schafft – der Heilige Geist
  8. er füllt die innere Leere des Herzens! Wir leben in einer enttäuschten Gesellschaft. Noch nie zuvor haben Menschen so viel konsumiert und gleichzeitig zutiefst unerfüllt gelebt. Die seelische Balance ist bei vielen Zeitgenossen außer Gleichgewicht geraten. Sendungen und Bücher zum Thema „Glück“ boomen. Jedes Andenvolk ist glücklicher als die Deutschen, eine der reichsten Nationen dieser Welt. Ein Loch klafft in unserem Herzen, das weder der Konsum noch ein nachhaltiger Lebensstil wirklich füllen können. Ich kennen es gut und habe erlebt, wie der Heilige Geist es ausgefüllt hat. Ich lebe heute ein glückliches und erfülltes Leben, ich habe meine Mitte gefunden.
  9. er befriedigt die Sehnsucht nach Nähe und Anerkennung. Die Moderatorin Sylvie Meis hat in einem Interview während der Scheidungsphase ganz gut beschrieben, wie sie diese Sehnsucht erlebt. Sie erlebte den Kontrast ganz stark, dass sie abends im Fernsehen Sendungen für Millionen Menschen moderiere und sich später auf ihrem Hotelzimmer so allein fühle. Eine erfolgreiche Frau, die sicher viel Aufmerksamkeit erhält und sich doch nach persönlicher Anerkennung eines Partners sehnt. Wer könnte das nicht verstehen? „Wert und Bedeutung entstehen nicht durch materiellen Erfolg sondern nur durch Würdigung und Wertschätzung!“ sagt Josef Ober, österreichischer Politiker und Vater des „steierischen Vulkanlandes“. Im Tourismus-Marketing hat er ein tiefes Geheimnis des Glaubens erkannt. Er schafft neue Werte durch eine Haltung des „In-Wert-Setzens“ (in Anlehnung an „Instandsetzen“). Der Heilige Geist macht es genauso, er nimmt unser Leben, das uns manchmal so leer und bedeutungslos erscheint und vermittelt uns den Wert, den Gott in uns sieht, er setzt uns in-wert. Immer wieder sprudeln seine Gedanken in unser Herz hinein und stärken uns: „Gott, der Schöpfer dieser Welt, kennt dich, er möchte Gemeinschaft mit dir haben, er sucht dich und sehnt sich nach dir!“ lautet seine Botschaft. Und das funktioniert wunderbar wenn wir uns darauf einlassen. Christen können mit dem Heiligen Geist zusammen in diesem Wert leben.
  10. er schafft neue Bindung an Gott wo die traditionelle Bindung immer mehr wegfällt. Bei modernen Menschen entsteht die wichtige Bindung aneinander wenn sie positive Nähe- und Schutz-Erfahrungen machen, einen Nutzen erleben oder Zusammenhänge verstehen. Bindung an einen Freundeskreis, ein Produkt oder eine Marke aus dem Elternhaus ungeprüft zu übernehmen ist in unserer Gesellschaft kein gebräuchlicher Lebensstil. Alles wird hinterfragt und überprüft. Der Heilige Geist hilft mir dabei, Nähe- und Schutz-Erfahrungen mit Gott zu machen, Zusammenhänge zu verstehen und Klarheit zu erlange. Der Heilige Geist hilft mir, Ziele zu verfolgen, Altes hinter mir zu lassen und Neues zu erreichen. Er bedient damit den Lebensstil eines modernen Menschen mehr als der traditionelle Glaube.
  11. er mag gute Musik. Der Heilige Geist hat einen neuen Musikstil erfunden, „Lobpreis“ und „Anbetung“, der das Spirituelle und die Lebensfreude miteinander verbindet. Er ist der modernen Popmusik ähnlich und doch in keinster Weise säkular sondern zutiefst geistlich. Kirchenferne Menschen werden von der Musik oft sehr angesprochen.
  12. er schenkt Gottesdienste mit spirituellem Mehrwert. Eine gute Predigt zeigt dem Zuhörer, wie er eine Bibelstelle ganz praktisch in seinem Alltag umsetzen kann. Der Heilige Geist ist Meister darin, über ansprechende und verständliche Predigten dem Gottesdienstbesucher einen „spirituellen Mehrwert“ zu verschaffen. Wenn der Besucher einen Nutzen für sich sieht, dann kommt er sicher gerne wieder in einen derartigen Gottesdienst.
  13. er schafft Hoffnung wo alles zu spät ist; die Bibel ist voll mit Geschichten, die gut ausgehen obwohl sie zunächst absolut hoffnungslos aussahen – man nennt sie Wunder. Der Heilige Geist spricht dadurch in unser Herz hinein: Wenn Gott hier helfen konnte, dann kann er es auch bei mir. Egal wie tief du in Problemen steckst, Gott kann dich herausholen und es noch zu etwas Großem wenden. Dieses motivierende Lebensgefühl kommt nicht nur bei Menschen in prekären Verhältnissen gut an. Tief im Herzen weiß jeder um seine Probleme und braucht Lösungen. Der Heilige Geist kann Hoffnung schaffen.
  14. er ist eine unglaubliche Quelle von Lebensenergie („Ermutigung“). Er kann unser Leben mit einem großen Optimismus fluten, dass sich Dinge zum besseren wenden werden. Wer dem Heiligen Geist Raum gibt, der kann ein wachsendes Grund- oder Urvertrauen erleben. Man hat das Gefühl, eventuell vorhandene Lasten nicht mehr alleine tragen zu müssen.
  15. er schenkt emotionale Ausgeglichenheit inmitten von schwierigen Umständen. Gläubige können Druck oder Probleme leichter absorbieren. Besonders deutlich ist dieser Frieden bei Menschen zu sehen, die sich vorher der Gewalt oder unterschiedlichsten Macht-, Geld- oder Drogen-Exzessen hingegeben hatten. Durch die Begegnung mit Gott haben sie eine starke Veränderung erfahren.
  16. er hilft uns, Bedürfnisse aufzuschieben [Stichwort „Frustrationstoleranz“]. Nicht jeder Wunsch kann sofort erfüllt werden. Gott erhört oftmals Gebete, manchmal hilft er uns jedoch auch einfach, Frustzeiten zu ertragen. Der amerikanische Pastor Rick Warren schrieb dazu einmal: „Die Unfähigkeit zum Bedürfnisaufschub ist der häufigste Grund für persönliche Probleme.“ Der Heilige Geist kann uns eine so starke emotionale Ausgeglichenheit schenken, dass wir schwierige Situationen besser aushalten können. Das deutsche „Lexikon für Psychologie und Pädagogik“ schreibt zu diesem Thema: „Daher ist die Fähigkeit zum Bedürfnisaufschub eine der wichtigsten Entwicklungsaufgaben in der menschlichen Sozialisation, denn sie bedeutet die willentliche Regulation von Emotionen und damit auch die bewusste Steuerung von Handlungen.“

Ich finde, das sind ganz schön viele, konkrete Auswirkungen, des Heiligen Geistes, die ich hier zusammengetragen habe. Und es würden mir gleich noch einige mehr einfallen. Er ist zwar unsichtbar, aber seine Wirkungen können unser Leben stark verändern wenn wir ihm Raum geben.

Hoffentlich kannst du das Pfingstfest in diesem Jahr besser genießen weil Du jetzt weißt, welche wunderbare Person damals auf die ersten Christen getroffen ist.

In diesem Sinne wünsche ich Dir:

Frohe Pfingsten!

veröffentlicht im Mai 2015 durch Jens Wätjen

 

 

[alle Fotos in diesem Beitrag von 123rf.com]

4 Kommentare zu „Das Geheimnis von Pfingsten“

  1. Jens super geschrieben!!.. aber 3 Sachen fehlen mir, warum der Heilige Geist noch gekommen ist ;).
    Er ist gekommen um zu überführen von der Sünde, dass wir Gott nicht glauben!
    Er ist gekommen um zu überführen, dass der Teufel gerichtet ist.
    Er ist auch gekommen um zu überführen das wir durch den Tod am Kreuz zur Gerechtigkeit geworden sind und das nicht aus Werken. Es war sein Werk als er zur Sünde geworden ist. Das vergessen wir oft und wollen es nicht hören oder anderen sagen. Es steht so im Wort smile …. Wünsche dir und deiner zukünftigen Frau ein segensreiches Pfingstfest. Beste Grüße vom Bodensee – Ines

  2. SIEGHART HENSCHEL

    Como não sei escrever na língua alemã e só consigo ler, escrevo em português. Excelente explicação sobre o significado do Espirito Santo.

  3. Wir als die Gemeinde von Jesus streben unserem wiederkehrenden Herrn und Erlöser Jesus Christus als seine geheilgte „Braut“ in Liebe entgegen und lassen uns von Ihm selber neu gestalten.  So wir wir ursprünglich geschaffen wurden und als ein liebevolles und vom den schwarzen Flecken dieser gefallenen Welt gereinigtes Gegenüber:

    Die Bibel – 2. Korintherbrief 3:17-18
    Dieser Herr aber ist der Geist, ´von dem wir gesprochen haben`. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Ja, wir alle sehen mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn. Wir sehen sie wie in einem Spiegel, und indem wir das Ebenbild des Herrn anschauen, wird unser ganzes Wesen so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen. Diese Umgestaltung ist das Werk des Herrn; sie ist das Werk seines Geistes.

    Damit werden wir „Geist von seinem Geist“.  Wir sind es, an die er sein Herz verloren hat und er ist es,  den unsere Seele liebt. Wir werden bereits jetzt liebevoll auf die wundervolle Ewigkeit bei ihm vorbereitet.

  4. Noch ein Hinweis zum Luftbild… Es waren ca. 4361 Personen im Symbol, so das Ergebnis unserer gründlichen Bildauswertung und Berechnung. Die Zusammenarbeit mit dem Diakonissenmutterhaus Aidlingen und die Mitarbeit der Teilnehmer und Helfer war hervorragend und ein wesentlicher Grund für das Gelingen. Gott hat die gesamten Aktion gesegnet und zum Erfolg gebracht, entgegen mehrerer unerwarteter Schwierigkeiten am Ausführungstag. Das Thema des damaligen Pfingstjugendtreffens war übrigens „Echt Jesus“…

    Thomas Lütze, ehem. Vorsitzender CPV e.V.
    Bild: Christoph Beeh, Missionspilot, Juni 2003

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