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Warum die Katholiken erfolgreich sein werden

[Lesezeit ca. 4 Minuten] Ich habe es gleich geahnt! Als der Theologe Dr. Johannes Hartl uns Protestanten darum bat, für sie, die Katholiken zu beten, dass es einen Haken gibt!

Natürlich habe ich in der anschließenden Gebetsrunde von ganzem Herzen mitgebetet. Ich war am Livestream Zeuge einer großen Erneuerungsversammlung in Augsburg, der MEHR-Konferenz mit etwa 11.000 Besuchern. Wer wollte das nicht, dass die katholische Kirche von innen her erneuert wird?!
Das wäre der Oberhammer.
Und – das wird der Oberhammer werden!
Denn sie werden mit ihrem [und meinem] Gebet erfolgreich sein. Dafür gibt es untrügliche Anzeichen.

Zumindest größtenteils, ein wenig Schwund gibt es ja bekanntlich immer.
Was mir hilft, zu glauben
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Der katholische Bischof Dr. Stefan Oster SDB und Dr. Johannes Hartl: Eine Erneuerungsbewegung von unten, die mit oben abgestimmt ist

Was mir hilft, das zu glauben: Die Besucher der MEHR-Konferenz, unter Ihnen einige katholische Entscheider / Würdenträger (jedoch nicht der Papst selbst) traten sehr glaubensvoll, entschlossen und gleichzeitig demütig auf. Das haben sie sicher nicht vom Papst Franziskus abgeschaut, das können sie selber gut. Aber der Papst macht es genauso. Er geht entschlossen vorwärts, setzt Akzenten und entschuldigt sich gleichzeitig bei Christen aus anderen Konfessionen für Dinge, die seine Kirche in früheren Jahrhunderten verbockt hat. Das ist eine unglaublich geniale Strategie, finde ich. Er ruft einfache Leute an und gibt den Beladenen Raum. Er sorgt für Hoffnung in ihren Herzen, für Aufbruchsstimmung.

Das ist Erneuerung von unten, die von oben abgesegnet ist.
Es hilft mir, zu glauben, dass sein Gebet erhört werden wird. Und er lässt von anderen für sich beten. Ziemlich schlau, so landet der Segen nämlich bei ihm! Das ist der Haken bei der Sache, ein wunderbarer Haken. Genau wie an diesem Abend, dem 06. Januar 2018, in Augsburg, bei der MEHR-Konferenz.
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Etwa 80 katholische Organisationen demonstrieren Einigkeit und Entschlossenheit

Auf der Bühne standen zu diesem Zeitpunkt Vertreter von etwa 80 katholischen Organisationen, die sich der Neu-Evangelisierung Deutschlands und Europas verschrieben haben. Committment nennt man das. Man legt sich fest, etwas zu tun, ein Ziel anzustreben, von dem man noch einiges entfernt ist.

 Nun ist es nicht so, dass es in Deutschland an Christen mangeln würde. Was aber tatsächlich nur bei genauem Hinschauen zu finden ist, ist die Spiritualität, also der Teil des Glaubens, der mit Gott zu tun hat, das Leben mit Gott, die Hingabe an Gott. Es ist auch nicht so, dass es in Deutschland an Spiritualität mangeln würde. Was aber tatsächlich selten zu finden ist, ist die Spiritualität innerhalb des Christentums. Leider findet viel davon in esoterischen Kreisen statt, was ich für problematisch halte.
Christliche Spiritualität
Was also früher gang und gäbe war, dass der christliche Glaube auch mit Gebet, Hingabe, Gesang, Eifer und inniger Verbundenheit mit Gott zutun hatte, ist heute leider Mangelware. Die Katholiken haben das erkannt und sie wollen etwas dagegen setzen. Das finde ich richtig genial. Ich glaube, dass sie die Situation richtig sehen und dass sie die richtigen Gegenmaßnahmen ergreifen wollen. Die gute Botschaft der Bibel und das Leben mit Gott müssen wieder richtig bekannt gemacht werden.
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Das Mission Manifest ist absolut lesenswert. Es kann hier nachgelesen werden http://www.missionmanifest.online/

Dazu wurde extra ein Buch geschrieben, das ich mir auch gleich bestellt habe, das “Mission Manifest”. Welch ein Name! Und so heißt denn auch einer der Autoren Karl, wie es sich für ein richtiges Manifest gehört.

Im 500 und ersten Jahr nach der Reformation stellen die Katholiken in diesem Buch 10 Thesen auf, die dafür sorgen sollen, dass im christlichen Glauben wieder der Geist des Gründers pulsieren kann. [Die Thesen sind eine absolut interessante und relevante Lektüre, auch für Protestanten, und können hier nachgelesen werden].
Und, wenn mich nicht alles täuscht, werden sie uns Protestanten damit abhängen!
Sie werden erfolgreich sein und gute Ergebnisse erzielen!
Während wir uns noch über Eintrittspreise und den Musikstil auf Konferenzen und in Gottesdiensten aufregen und unsere protestantischen Hüte hoch gehen, werden sie ihren Weg machen. 501 Jahre nach der Reformation haben sie die Botschaft der Erneuerung verstanden, übernommen und werden sie umsetzen.
Besser spät als nie!
Und, es sind ja auch nicht 95 Thesen. Vielleicht war der gute Martin Luther da etwas zu eifrig, vielleicht hätten es auch 10 Thesen getan?!
Was mich so sicher macht
Wir Protestanten müssen in der Tat aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden. Denn die Katholiken haben etwas gemacht, was wir nicht so gut können: Sie haben
  • Einheit demonstriert
  • Verantwortung für ihr jeweils eigenes Werk übernommen
  • niemand anders kritisiert
An dem Abend gab es kein böses oder kritisches Wort an “der Kirche”, “dem Staat”, “den Liberalen” oder “den Protestanten”, in dem man alle möglichen anderen für die Situation des Christentums in Deutschland verantwortlich gemacht hat. Es standen 80 Organisationen und Werke auf der Bühne und haben damit ausgedrückt:
Da wo ich Verantwortung habe, da wo ich zuständig bin, werde ich dafür sorgen, dass Deutschland neu evangelisiert wird. Genau dort soll Gottes Leben sprudeln.
Man stelle sich das Ganze mal in protestantischem Gewand vor: Niemals hätte man 80 christliche Organisationen gleichzeitig auf die Bühne bekommen. Sie wären sich gegenseitig an die Gurgel gegangen. Man hätte kein Ende gefunden, sich voneinander zu distanzieren und voreinander zu warnen. Der eine zu liberal, der andere zu fromm, wieder ein anderer zu Gutmensch-ig.
FAZIT: OK, das war jetzt ein wenig zugespitzt. Aber mal ehrlich, es gibt unglaublich viele engagierte protestantische Christen in den Kirchen und Freikirchen Deutschlands. Und natürlich gibt es auch schon diverse Aufbrüche und vitale Arbeiten.
Aber wie wäre es, wenn wir mal aufhören, uns ständig gegenseitig die schlimmsten Verurteilungen an den Kopf zu werfen und uns gegenseitig das Höllenfeuer zu schüren?
 Wie wäre es, wenn jeder an seiner Stelle, in seiner Organisation oder seinem Werk einfach seine Arbeit macht und das Leben Gottes pulsieren lässt, so wie er oder sie es eben kann?
Wie wäre es wenn wir uns ebenfalls zu den 10 Thesen der Katholiken committen?
Wie wäre es, wenn wir:
  • Einheit demonstrieren?
  • Verantwortung für unser jeweils eigenes Werk übernehmen?
  • niemand anders kritisieren?
Dann würden wir doch auch vorwärts kommen und würden unseren katholischen Geschwistern nicht das Feld überlassen. Jeder von uns hat sein Gebiet, seinen Rahmen, in dem wir handeln können. Die evangelische Kirche hat ein gigantisches Potenzial, die Gemeinschaften, die zahlreichen Missions- und Sozialwerke, Kirchen- und Freikirchengemeinden haben alle ihren lokalen und regionalen Einzugsbereich. Zusammen mit den Katholiken können wir ganz große Teile unseres Landes abdecken – mit einer N E U – E V A N GE L I S I E R U N G! Zum Wohle des Glaubens und des Herrn, den wir so lieben!
Einige von uns müssen halt nur mal anfangen. Andere dürfen gerne noch zulegen.
UND: Lasst uns doch bitte aufhören, zu streiten!
Lasst uns die Katholiken zum Vorbild nehmen!
Gemeinsam können wir in diesem Land Gewaltiges bewegen! Wir sind nicht zu wenige, wir sind Viele und wenn wir gemeinsam an einem Ziel arbeiten, dann kann unser Land Großes sehen!
Das ist meine volle Überzeugung und das wünsche ich uns, unserem Land und unserem Herrn!

Ihr Jens Wätjen

veröffentlicht am 31. Oktober 2017 durch Jens Wätjen

500 Jahre und 71 Tage nach der Reformation

 

[alle Fotos von 123rf.com, wenn nicht anders ausgewiesen]

2 Kommentare zu „Warum die Katholiken erfolgreich sein werden“

  1. Für mich ist es einfach unmöglich mit einer Institution (katholische Kirche) zusammenzuarbeiten. Solange es dort ein Papst gibt und dieser auch von Hartl und co. akzeptiert wird. Denn ich denke es ist Gott ein Gräuel wenn ein Mensch (Papst) sich als Mittler zwischen Gott und Menschen sieht, sich Unfehlbarkeit anmaßt und sich heiliger Vater nennen lässt. Diese Dinge sind klar gegen die Bibel und somit formt selbst die sogenannte katholische Erneuerung ein anderes „Evangelium“. Jesus wurde gehasst, dafür das er Wahrheit kompromisslos gesprochen hat. Paulus warnt auch vor einem falschen Evangelium.

    1. Lieber Frieder, bitte korrigiere Dein Zerrbild über die römische Version der weltweiten Kirche – Du musst sie ja nicht mögen. Lies das ZEIT-Interview mit Bergoglio (Überschrift: „Ich bin ein Sünder – ich bin fehlbar.“)

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